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Ukraine aktuell: IWF vereinbart mit Kiew Milliarden-Kredite

Das Wichtigste in Kürze:

  • Ukraine soll IWF-Kredite in Höhe von 15,6 Milliarden Dollar bekommen
  • USA wollen Abrams-Kampfpanzer im Herbst an Ukraine liefern
  • Für USA ist China im Ukraine-Krieg kein neutraler Vermittler
  • Selenskyj macht seinen Landsleuten Mut

 

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat sich mit der Ukraine auf ein Kreditpaket in Höhe von rund 15,6 Milliarden Dollar (rund 14,5 Milliarden Euro) geeinigt. Die Übereinkunft mit einer Laufzeit von vier Jahren müsse noch vom Direktorium ratifiziert werden, teilte der IWF mit. Der Vereinbarung waren monatelange Verhandlungen vorausgegangen.

Verhandlungen über das IWF-Kreditpaket in Kiew (Archivbild)

Verhandlungen über das IWF-Kreditpaket in Kiew (Archivbild)

Der Vierjahresplan solle “die laufende schrittweise wirtschaftliche Erholung unterstützen und gleichzeitig das langfristige Wachstum im Kontext des Wiederaufbaus nach dem Krieg” fördern, heißt es in einer Erklärung des IWF. Der IWF betonte, neben den humanitären Folgen habe der Einmarsch Russlands in die Ukraine weiterhin verheerende Auswirkungen auf die Wirtschaft. Die Wirtschaftsleistung ging demnach im vergangenen Jahr um 30 Prozent zurück. In den kommenden Quartalen werde eine langsame wirtschaftliche Erholung erwartet. Allerdings bestehe weiterhin das Risiko einer Eskalation des Konfliktes.

Abrams-Kampfpanzer sollen im Herbst geliefert werden

Die USA wollen der Ukraine die versprochenen Abrams-Kampfpanzer im Herbst liefern und damit schneller als erwartet. Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, sagte, in Absprache mit Kiew würden die USA der Ukraine Modelle vom Typ M1A1 schicken und nicht wie ursprünglich geplant vom Typ M1A2. Das würde es den USA erlauben, die Auslieferung deutlich zu beschleunigen “und der Ukraine diese wichtige Fähigkeit bis zum Herbst dieses Jahres auszuliefern”.

NATO | M1A1 Abrams-Panzer

M1A1 Abrams-Panzer bei einer NATO-Übung (Archivbild)

Die Abrams-Kampfpanzer vom Typ M1A1 hätten “sehr ähnliche Fähigkeiten wie der M1A2”, sagte der Pentagon-Sprecher weiter, ohne auf Unterschiede zwischen den verschiedenen Modellen einzugehen. Eine Auslieferung der M1A2 hätte demnach bis ins nächste Jahr gedauert. Die USA hatten der Ukraine Ende Januar 31 Kampfpanzer vom Typ Abrams zugesagt.

Ukrainische Soldaten nahe der Frontlinie bei Bachmut

Ukrainische Soldaten nahe der Frontlinie bei Bachmut

Auch die Auslieferung des Luftabwehrsystems Patriot an die Ukraine soll demnach beschleunigt werden. Das Training ukrainischer Soldaten an dem Abwehrsystem sei “schneller gegangen als erwartet”, sagte Ryder.

USA: China im Ukraine-Krieg kein neutraler Vermittler

Die USA sehen China nicht geeignet, um im Ukraine-Krieg als “unparteiischer” Vermittler zwischen Moskau und Kiew aufzutreten. Das sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates im Weißen Haus, John Kirby, vor der Presse und nahm damit eine Formulierung aus Moskau auf. Chinas Staatschef Xi Jinping versicherte nach russischen Angaben bei seinem Besuch im Kreml, eine “unparteiische Position” zum Konflikt in der Ukraine zu haben. “Ich glaube nicht, dass man China in irgendeiner Weise als unparteiisch betrachten kann”, betonte Kirby. Peking habe die russische Invasion nicht verurteilt und kaufe weiterhin russisches Öl. Zudem warf er Peking vor, die russische Propaganda weiterzugeben, nach welcher der Krieg in der Ukraine das Ergebnis einer westlichen Aggression sei, was nicht stimme.

Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates John Kirby

Xi habe sich dazu hinreißen lassen, russische Propaganda weiterzugeben, sagte John Kirby

Mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin und Chinas Staatschef Xi Jinping, die am Dienstag bei einem Besuch Xis in Moskau den Eintritt in eine “neue Ära” ihrer “besonderen” Beziehungen lobten, sagte Kirby, die beiden hätten kein wahres Bündnis, sondern seien durch eine “Vernunftehe” miteinander verbunden. China und Russland “wollen die Regeln ändern”, die die internationale Ordnung bestimmen, warnte Kirby. Die USA würden jedoch die Kommunikationskanäle mit China aufrechterhalten und US-Präsident Joe Biden plane immer noch, mit Xi zu sprechen, fügte Kirby hinzu – ohne weitere Details zu nennen.

Russlands Putin führt Gespräche mit Chinas Xi in Moskau

Putin (r.) und Xi bauen strategische Partnerschaft aus

Xi und Putin unterzeichneten am Dienstag in Moskau ein Abkommen zur strategischen Partnerschaft. Es umfasst den Ausbau der bilateralen Beziehungen vor allem im wirtschaftlichen Bereich. Putin sicherte Xi eine dauerhafte und zuverlässige Versorgung Chinas mit Öl und Gas zu.

Selenskyj macht seinen Landsleuten Mut

Mehr als ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs hat Präsident Wolodymyr Selenskyj an die ersten Erfolge seiner Armee erinnert. Am 21. März 2022 sei der Kampf um das Dorf Moschtschun unweit der Hauptstadt Kiew gewonnen worden, sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache. “Das war der erste große Schritt unseres Staates in Richtung des Sieges in diesem Krieg.” Auch auf der bereits 2014 von Moskau völkerrechtswidrig annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim werde wieder die ukrainische Flagge wehen, betonte er.

qu/bru (dpa, rtr, afp)

Dieser Artikel wird am Tag seines Erscheinens fortlaufend aktualisiert. Meldungen aus Kriegsgebieten lassen sich nicht unabhängig überprüfen.