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Schulze: “Deutschland bleibt in Mali präsent”

Die deutschen Soldatinnen und Soldaten werden nach dem Willen der Bundesregierung im kommenden Jahr aus Mali abziehen. Die Entwicklungshilfe soll aber bleiben. Es sei möglich, auch unter schlechteren Sicherheitsbedingungen zu arbeiten, sagte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze im DW-Interview: “Wir können mit unserer Entwicklungsarbeit weitermachen, weil wir hier in diese Gesellschaft eingebettet sind. Wir sind seit Jahren hier und wir können weiterhin für die Ernährungssicherheit, für die Wasserversorgung, für die Strukturen hier arbeiten. Das ist immer noch möglich und das werden wir auch weiterhin tun.”

Der Wohlfahrtsverband Caritas begrüßt diese Ankündigung. “Wir nehmen die Ministerin beim Wort, mit dem Engagement nicht nachzulassen”, erklärte Caritas-Länderreferent Philipp Lang. Die humanitäre Situation in Mali verschlechtere sich zusehends, “sowohl was die Ernährungssituation der Menschen als auch was die Binnenvertreibung angeht, diese reißt nicht ab”. Eine Einstellung der deutschen Hilfen würde die Lage weiter verschärfen und destabilisieren, warnte Mali-Experte Lang.

“Der Einsatz ist nicht gescheitert”

Das Ende des Bundeswehreinsatzes geht auf die wachsenden Spannungen mit der malischen Militärregierung zurück. Verteidigungsminister Boris Pistorius sagte, der Abzug solle schrittweise bis Mai 2024 erfolgen. “Ich bedaure sehr, dass der Einsatz jetzt auf diese Art und Weise ein Ende findet.”

Die deutschen Minister Pistorius und Schulze stehen in einem Lagerhaus des UN Welternährungsprogramms vor Getreidesäcken

Verteidigungsminister Boris Pistorius und Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze besuchen ein Lagerhaus des UN Welternährungsprogramms

Pistorius räumte in Gao ein, dass die Situation in Mali nicht besser geworden sei, wollte den Bundeswehreinsatz aber dennoch nicht für gescheitert erklären. “Nicht der Einsatz ist gescheitert, sondern die Bedingungen haben den Einsatz scheitern lassen”, sagte der SPD-Politiker. Nun gehe es darum, den geordneten Abbau und Rückbau des Camps vorzubereiten. Etwa 1600 Seecontainer werden benötigt, um Material und Waffen zurück nach Deutschland zu bringen, wie Logistiker der Bundeswehr ausgerechnet haben.

rb/pgr (AFP, dpa, DW, epd)