
Googles (NASDAQ: GOOG) experimenteller Chatbot, Bard, soll als Tor dienen, um ein weiteres Produkt mit einer Nutzerbasis von zwei Milliarden zu schaffen, erklärte Produktmanager Jack Krawczyk auf der Reuters NEXT Konferenz in New York am Donnerstag. Bard, das dazu entwickelt wurde, Brainstorming und Informationsbeschaffung durch künstliche Intelligenz zu erleichtern, legt den Grundstein dafür, dass Google seine Kundenbasis weiter ausbauen kann. Krawczyk hob Pläne hervor, Google Assistant mit Bards menschlich initiierten Vorschlägen zu verbessern, wobei die Integration in den kommenden Monaten auf mobilen Geräten beginnen soll und die Einführung von KI in ein breiteres Publikum anzielt.
„Wir glauben, dass dies einen völlig neuen Weg eröffnet“, erklärte Krawczyk.
Dieser Schritt deckt sich mit Googles breiteren KI-Ambitionen innerhalb seiner Muttergesellschaft Alphabet, die bereits sechs Produkte mit jeweils Milliarden Nutzern anbietet, darunter die Suchmaschine und YouTube. Der zunehmende Wettbewerb im Bereich KI ist offensichtlich, da Amazon ankündigte, Alexa mit ähnlicher generativer KI zu verbessern, und OpenAI Stimmbefehle und agentenähnliche Fähigkeiten zu ChatGPT hinzufügt.
Google Assistant ist derzeit auf über einer Milliarde Geräten verfügbar und spielt eine zentrale Rolle in der Unternehmensstrategie. Während der Webverkehr von Bard im Oktober um 2% auf 8,7 Millionen anstieg, wiesen Analysten der Bank of America darauf hin, dass der Konkurrent ChatGPT ein schnelleres Wachstum verzeichnete. Gleichzeitig verzeichnete der Google-Suchverkehr einen Rückgang von 0,4%, was sich verändernde Muster bei der Informationsbeschaffung durch Verbraucher widerspiegelt.
Krawczyk betonte, dass Bards Hauptfokus auf der Verbesserung der Nützlichkeit und nicht auf der unmittelbaren Erforschung von Monetisierungsmöglichkeiten wie Abonnements oder Werbung liegt, auch wenn solche Möglichkeiten in Zukunft in Betracht gezogen werden könnten. Bei Herausforderungen räumte er Fälle ein, in denen Bard nicht existierende Nachrichten erfand, und erläuterte laufende Bemühungen, die Nutzerbindung durch schnellere und genauere Antworten zu verbessern.
Trotz gelegentlicher Rückschläge, einschließlich eines jüngst von OpenAI gemeldeten Ausfalls von ChatGPT, hob Krawczyk die Lernkurve bei der effektiven Berücksichtigung großer Nutzerbasen hervor und zog Parallelen zu früheren Herausforderungen, mit denen Google Search bei bemerkenswerten Ereignissen wie der Nachricht vom Tod von Michael Jackson im Jahr 2009 konfrontiert war.