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Ukraine aktuell: USA sagen neue Militärhilfen zu

 

Das Wichtigste in Kürze: 

  • Die Ukraine bekommt von den USA weitere Militärhilfe
  • Staatssekretär Flasbarth im DW-Interview 
  • Ukrainische Frontkämpfer erhalten monatlich 2500 Euro extra 
  • Ein ungewöhnlicher Lichtschweif sorgt für Luftalarm in Kiew 

 

Die USA haben der Ukraine weitere Militärhilfen in Höhe von 325 Millionen Dollar (rund 297 Millionen Euro) zugesagt. Wie das US-Verteidigungsministerium mitteilte, soll die Ukraine unter anderem Munition für Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars, Artilleriemunition und Panzerabwehrminen erhalten. Die neue Hilfe kommt laut dem Weißen Haus aus Beständen des US-Militärs.

US-Präsident Joe Bidens Sprecherin Karine Jean-Pierre sagte, die Lieferungen seien Teil der Hilfen, damit die Ukraine sich weiter gegen “den brutalen Einmarsch” Russlands zur Wehr setzen könne. Die USA sind der wichtigste Unterstützer Kiews im russischen Angriffskrieg. 

“Landminen sind eines der größten Hindernisse”

Die Landminen in der Ukraine sind nach den Worten des Staatssekretärs im Bundesentwicklungsministeriums, Jochen Flasbarth, eines der größten Hindernisse beim Wiederaufbau. Flasbarth hatte sich zwei Tage lang in der Ukraine umgesehen. Der DW sagte er, die Räumung der Minen habe Priorität für die ukrainische Regierung und auch für die internationale Gemeinschaft.

Feuerwehrmänner stehen vor einer zerstörten Häuserzeile

Nach einem russischen Raketenangriff in Slowjansk im Osten der Ukraine am vergangenen Freitag

Zugleich wies Flasbarth auf die Bedeutung der laufenden Bemühungen zum Wiederaufbau von Teilen der Ukraine hin, auch wenn der Krieg noch andauert. “Wo immer die Russen etwas zerstören, wird es repariert – im Energiesektor, im Wohnungsbau, und wir leisten Unterstützung. Auch psychologisch ist es eine klare Botschaft an die Ukraine, aber auch an Russland”, sagte er der DW.

Ukrainische Frontkämpfer bekommen 2500 Euro im Monat extra

Für ihren Einsatz an vorderster Front im Kampf gegen russische Truppen erhalten ukrainische Soldaten monatlich 100.000 Hrywnja (rund 2500 Euro) zusätzlich zu ihrem Wehrsold. Das teilte die ukrainische Militärführung mit. “Ein Soldat, der dem Land dient und es vor dem Aggressor schützt, sein eigenes Leben und seine Gesundheit riskiert und Aufgaben unter extrem schwierigen Bedingungen erfüllt, muss hoch motiviert sein”, hieß es in der Erklärung des Generalstabs.

Ein Soldat feuert eine Artilleriegranate ab

Ukrainischer Soldat nahe der Front in Bachmut Anfang April

Soldaten, die Aufgaben im Kampfgebiet nachgehen, aber nicht direkt an Gefechten beteiligt seien, ebenso wie Soldaten der Flugabwehr erhielten 30.000 Hrywnja (737 Euro) Zulage. Der Grund-Wehrsold für alle Soldaten sei ab Anfang Februar auf knapp 20.000 Hrywnja (490 Euro) angehoben worden.

Lawrow in Nicaragua

Der russische Außenminister Sergej Lawrow ist im Verlauf seiner Lateinamerikareise in Nicaragua empfangen worden. Lawrow traf sich in der Hauptstadt Managua mit dem autoritär herrschenden Staatschef Daniel Ortega und dessen Frau, der Vizepräsidentin Rosario Murillo. Der Außenminister kam aus Venezuela, wo er unter anderen seinen Kollegen Yvan Gil gesprochen hatte.

Für Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die Regierung des mittelamerikanischen Landes immer wieder Zustimmung geäußert. Nach Nicaragua will Lawrow noch Kuba besuchen. Angesichts der westlichen Sanktionen und der Isolierung Russlands im Zuge des Angriffskriegs bemüht sich der Kreml um Allianzen in anderen Teilen der Welt.

Die Außenminister Russlands und Venezuelas äußern sich vor Journalisten

Der russische Außenminister Sergej Lawrow (r.) mit seinem venezolanischen Kollegen Yvan Gil am Mittwoch in Caracas

Luftalarm in Kiew – Spekulation um NASA-Satelliten

Ein ungewöhnlicher Lichtschweif am nächtlichen Horizont über Kiew hat in der ukrainischen Hauptstadt für Luftalarm gesorgt. Kurz darauf teilte die Militärverwaltung der Stadt im Internetdienst Telegram mit, möglicherweise habe ein in die Erdatmosphäre eingetretener, ausgedienter Satellit der NASA für dieses Phänomen gesorgt. “Es wurde ein Luftangriffsalarm ausgerufen, um Opfer durch auf den Boden fallende Trümmer zu vermeiden”, hieß es.

Bei dem Satelliten handelt es sich möglicherweise um das Weltraumteleskop RHESSI, dessen Wiedereintritt in die Atmosphäre für die Nacht auf Donnerstag angekündigt war. Das Teleskop war im Februar 2002 ins All gebracht worden, die Mission endete im Oktober 2018.

se/mak (dw, afp, rtr, dpa) 

Dieser Artikel wird am Tag seines Erscheinens fortlaufend aktualisiert. Meldungen aus den Kampfgebieten lassen sich nicht unabhängig überprüfen.