Die Aktie von Nvidia Corp (NASDAQ: NVDA) fiel um fast 5% auf ein Niveau, das seit fast fünf Monaten nicht mehr gesehen wurde, nach Berichten, dass der KI-Riese möglicherweise Aufträge über etwa 5 Milliarden US-Dollar für fortgeschrittene Chips nach China stornieren muss aufgrund neuer US-Regierungsbeschränkungen.
Nvidia soll letzte Woche die Mitteilung erhalten haben, dass Aufträge für KI-Chips, die in den kommenden Jahren an große chinesische Technologieunternehmen wie Alibaba Group, ByteDance (Eigentümer von TikTok) und Baidu geliefert werden sollten, von den jüngsten Exportbeschränkungen des US-Handelsministeriums betroffen wären. Diese Details wurden von mit der Angelegenheit vertrauten Quellen gegenüber dem Wall Street Journal berichtet.
Die Nvidia-Aktie fiel auf ein Tief von 392,30 US-Dollar, was einem Rückgang von 4,7% entspricht und den niedrigsten Stand seit Mitte Juni markiert. Die Aktie, die eine wesentliche Rolle bei dem 22-prozentigen Anstieg des Nasdaq-Index in diesem Jahr spielte, ist derzeit um fast 20% von ihrem Rekordhoch-Schlusskurs von 493,55 US-Dollar vom 31. August entfernt. Zum Zeitpunkt des Berichts lag die Aktie um 2,09% im Minus.
Tom Plumb, CEO und leitender Portfoliomanager von Plumb Funds, die Nvidia als eine ihrer großen Investitionen halten, merkte an, dass die Aktie überverkauft zu sein scheint. Er betonte, dass Nvidia zwar zuvor angegeben hatte, dass sich die neuen Beschränkungen langfristig und nicht kurzfristig auswirken würden, aber sie erwarten weiterhin ein starkes Quartal und betrachten Nvidia als wertvolle langfristige Beteiligung. Allerdings erwähnte Plumb, dass sie derzeit aufgrund der gegenwärtigen Volatilität der Aktie keine neuen Positionen aufbauen.
Ein Sprecher von Nvidia erklärte, dass es eine “hohe Nachfrage” nach ihren fortgeschrittenen Chips gebe, die häufig lange Vorlaufzeiten für die Produktion erfordern. Das Unternehmen arbeite aktiv daran, Aufträge auf eine “breite Palette von Kunden” in den Vereinigten Staaten und anderen Standorten umzuverteilen. Der Sprecher äußerte sich auch dahingehend, dass die neuen Exportbeschränkungen kurzfristig keine signifikanten Auswirkungen haben würden.
Anfang dieses Monats führte die Biden-Administration Exportbeschränkungen für Lieferungen von KI-Chips ein, die von Nvidia und anderen Unternehmen nach China geliefert werden. Ziel ist es, Peking davon abzuhalten, fortschrittliche US-Technologien zu erwerben, die seine militärischen Fähigkeiten verbessern könnten. Diese neuen Regeln sollen im November in Kraft treten und Exportbeschränkungen für Länder wie den Iran und Russland umfassen.
Thomas Hayes, Vorsitzender von Great Hill Capital in New York, bemerkte, dass die Nvidia-Aktie zu hohen Bewertungen gehandelt werde und jede Abweichung von ihrer positiven Entwicklung erhebliche Auswirkungen haben könne, insbesondere wenn eine Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 20 und einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 40 gehandelt werde.