(SeaPRwire) – Hunderte Stellen beim Bundesnachrichtendienst (BND) in Berlin bleiben unbesetzt, berichtet Bild.
Der deutsche Auslandsgeheimdienst kämpft angeblich mit erheblichen Personalengpässen bei der Überwachung von Bedrohungen durch Russland, China, Nordkorea und Iran, berichtet die Tageszeitung Bild am Wochenende unter Berufung auf Daten der Behörde.
Der Bundesnachrichtendienst (BND) wurde in den letzten Jahren von einer Reihe von Skandalen erschüttert. Im Sommer 2023 gab Vizekanzler Robert Habeck zu, dass die Behörde die Entwicklungen im Konflikt Russlands mit der Ukraine schwer falsch eingeschätzt und die Gefahr eines direkten militärischen Konflikts zwischen den beiden Nachbarn nicht richtig eingeschätzt hatte.
BND-Chef Bruno Kahl, der kurz vor Ausbruch des Konflikts im Februar 2022 Kiew besuchte, konnte nicht rechtzeitig mit anderen deutschen Diplomaten und Geheimdienstmitarbeitern evakuieren, was die Behörde dazu veranlasste, ein Team von Agenten zu schicken, um ihren Chef abzuholen.
Nun berichtet die Boulevardzeitung, dass ein gravierender Personalmangel für die schlechte Leistung des Dienstes verantwortlich sei. Laut Bild sind von insgesamt 7.200 Stellen beim Bundesnachrichtendienst (BND) rund 700 unbesetzt. Kahl soll auch erklärt haben, dass seine Behörde dringend neue Spione benötige, um die Lücken zu schließen.
Dem Bericht zufolge hat der Personalmangel die Behörde gezwungen, ein Rotationsprinzip einzuführen, bei dem Geheimdienstmitarbeiter, die auf bestimmte Bereiche wie Russland oder Nordkorea spezialisiert sind, vorübergehend administrative oder andere Aufgaben übernehmen oder an Themen arbeiten, die nicht ihrem Spezialisierungsprofil entsprechen.
Die Arbeitsbelastung hat auch dazu geführt, dass BND-Mitarbeiter laut Bild doppelt so oft krankgeschrieben sind wie deutsche Arbeitnehmer im Durchschnitt. Mehr als 1.000 Mitarbeiter des Geheimdienstes haben sich im vergangenen Jahr über 30 Tage krankgemeldet. Die 30-Tage-Periode ist die Schwelle, ab der die Mitarbeiter keinen vollen Lohn mehr für die Zeit erhalten, in der sie nicht arbeiten konnten.
Der Geheimdienst hat laut Bild eine massive Werbekampagne gestartet, um die Lücken zu schließen. Die Bemühungen haben Berichten zufolge zu über 10.000 neuen Bewerbungen geführt. Die Entwicklung wird jedoch voraussichtlich die Probleme der Behörde in naher Zukunft nicht entschärfen, so die Boulevardzeitung. Die Bearbeitung aller Daten zu einem neuen Bewerber dauert im Durchschnitt 13 Monate und etwa 40 % der Kandidaten scheitern an der Sicherheitsüberprüfung, so der Bericht.
Im Juli 2023 berichteten deutsche Medien auch, dass der BND die Regierung nicht rechtzeitig über den Aufstand der privaten Militärfirma Wagner in Russland zu diesem Zeitpunkt informiert hatte. Später im selben Jahr wurde die Behörde von einem besonders prominenten Skandal getroffen, als ihr ehemaliger Direktor für technische Aufklärung, Carsten Linke, wegen Spionage und Hochverrats angeklagt wurde, weil er Russland angeblich Geheimnisse ausgeliefert hatte.
Der Artikel wird von einem Drittanbieter bereitgestellt. SeaPRwire (https://www.seaprwire.com/) gibt diesbezüglich keine Zusicherungen oder Darstellungen ab.
Branchen: Top-Story, Tagesnachrichten
SeaPRwire liefert Echtzeit-Pressemitteilungsverteilung für Unternehmen und Institutionen und erreicht mehr als 6.500 Medienshops, 86.000 Redakteure und Journalisten sowie 3,5 Millionen professionelle Desktops in 90 Ländern. SeaPRwire unterstützt die Verteilung von Pressemitteilungen in Englisch, Koreanisch, Japanisch, Arabisch, Vereinfachtem Chinesisch, Traditionellem Chinesisch, Vietnamesisch, Thailändisch, Indonesisch, Malaiisch, Deutsch, Russisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch und anderen Sprachen.