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Testpflicht für Reiserückkehrer kommt

Neue Regeln für die Einreise nach Deutschland sollen eine Corona-Ausbreitung durch heimkommende Sommerurlauber bremsen. Auf breitere Testpflichten müssen sich nach einem Verordnungsentwurf des Bundesgesundheitsministeriums vor allem Nicht-Geimpfte einstellen. “Die nach aktuellen Prognosen zu erwartende nächste Welle an hohen Infektionszahlen soll möglichst weit nach hinten verzögert werden.” Das Bundeskabinett entscheidet an diesem Freitag über den Entwurf, am Sonntag soll der Beschluss schon in Kraft treten.

Nachweis über Test, Impfung oder Genesung

Grundsätzlich sollen laut dem jüngsten Entwurf künftig alle Einreisenden ab zwölf Jahren über einen negativen Testnachweis, einen Genesenen-Nachweis oder einen Nachweis einer vollständigen Impfung verfügen müssen – egal von wo und auf welchem Weg sie kommen. Bei Einreise aus einem Gebiet mit besorgniserregenden Virusvarianten sollen alle einen Testnachweis vorlegen, auch Geimpfte oder Genesene. Derzeit sind etwa Brasilien und Südafrika Virusvariantengebiete.

Zwei Polizisten sprechen mit einer Frau mit Maske hinter dem Steuer

Kontrollen sollen nur stichprobenartig durchgeführt werden

Generell sollen die Nachweise bei der Einreise mitzuführen und bei “stichprobenhaften” Überprüfungen durch die Behörden vorzulegen sein, wie es im Entwurf heißt. Kontrollen aller Einreisenden direkt an den Grenzen sind nicht vorgesehen. Ausgenommen sind demnach unter anderem Grenzpendler und Durchreisende. 

Infektion im Ausland, Übertragung in der Heimat

Corona-Ansteckungen, die wahrscheinlich auf Reisen passiert sind, spielen laut dem Robert Koch-Institut (RKI) eine zunehmende Rolle beim Infektionsgeschehen in Deutschland. Laut Lagebericht wurden als wahrscheinliche Infektionsländer Spanien, die Türkei und die Niederlande am häufigsten genannt, vor Kroatien und Griechenland. Der überwiegende Anteil der Corona-Übertragungen finde allerdings weiterhin innerhalb Deutschlands statt, betont das RKI – die Rede ist von mindestens 81 Prozent. In der Zeit vom 28. Juni bis 25. Juli sind demnach 3662 Fälle gemeldet worden, in denen die Betroffenen dem Virus wahrscheinlich im Ausland ausgesetzt waren.

In Deutschland und dem europäischen Ausland sind dem Bericht zufolge als besorgniserregend eingestufte Virusvarianten vorherrschend. Hierzulande wird die deutlich ansteckendere Delta-Variante in einer Stichprobe mittlerweile in rund neun von zehn Fällen gefunden. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland steigt laut RKI derzeit vor allem bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 10 und 34 Jahren.

fab/mak (dpa, afp)