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USA gedenken der Opfer des Massakers in Uvalde

US-Vizepräsidentin Kamala Harris sagte am ersten Jahrestag des Schulmassakers in der texanischen Kleinstadt Uvalde, die Kinder und ihre Lehrerinnen seien mit einer “Kriegswaffe” getötet worden. “Heute trauert unsere Nation weiter um die Verstorbenen, betet für ihre Familien, die das Unerträgliche ertragen müssen, und grämt sich über ein Land, in dem solche Gewalt – selbst in Grundschul-Klassenzimmern – entsetzlich verbreitet ist.” Zugleich rief die Stellvertreterin von Präsident Joe Biden den US-Kongress und die Parlamente der Bundesstaaten auf, nicht nur mit “Worten”, sondern mit “Taten” zu reagieren. Ein Aufruf zu strengeren Waffengesetzen, der weitestgehend ungehört verhallen dürfte.

Waffenlobby verhindert strengere Gesetze

Nach der Tat vor einem Jahr hatte, wie fast immer nach blutigen Schusswaffenattacken mit vielen Toten, die Debatte über schärfere Waffengesetze in den USA wieder an Fahrt gewonnen. Und wie immer verebbte die Diskussion, ohne dass sich etwas Substanzielles an den laschen Waffengesetzen änderte.

Vorstöße für strengere Waffengesetze scheitern stets am Widerstand der konservativen Republikaner und der einflussreichen US-Waffenlobbyorganisation National Rifle Association (NRA), die enge Verbindungen zum republikanischen Lager hat. Nach dem Blutbad von Uvalde konnten sich Bidens Demokraten und die oppositionellen Republikaner im Kongress nur auf eine minimale Verschärfung des Waffenrechts einigen – die erste solche Reform auf Bundesebene seit fast 30 Jahren.

Die Gedenkstätte in Uvalde ein Jahr nach dem tödlichen Amoklauf an der Robb Elementary School

Die Gedenkstätte in Uvalde ein Jahr nach dem tödlichen Amoklauf an der Robb Elementary School

Am 24. Mai 2022 hatte ein mit einem halbautomatischen Gewehr bewaffneter 18-Jähriger an der Robb Elementary School in Uvalde 21 Menschen erschossen, 19 Grundschulkinder und zwei Lehrerinnen. Der Schütze wurde von der Polizei getötet. Es war eines der schlimmsten Schulmassaker der US-Geschichte.

Anschließend gab es heftige Kritik an der Polizei. Diese brauchte mehr als 70 Minuten, um den Täter auszuschalten, obwohl mehr als 370 Sicherheitskräfte zu der Schule geeilt waren. Der Chef der örtlichen Schulpolizei wurde nach dem Blutbad entlassen.

Bis heute gibt es offene Fragen zu dem Schulmassaker. So ist die genaue Verantwortung der verschiedenen Polizeibehörden bislang nicht geklärt. Auch ist unklar, ob Menschenleben hätten gerettet werden können, wenn die Einsatzkräfte schneller eingegriffen hätten. Opferangehörige und US-Medien werfen den Behörden mangelnde Transparenz vor.

qu/se (afp, ap)