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Ukraine aktuell: Selenskyjs Tournee

 

Das Wichtigste in Kürze:

  • Präsident Selenskyj beim Gipfel der G7
  • USA kündigen ein 375-Millionen-Militärhilfenpaket an
  • Mariupol wird wieder beschossen

 

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird an diesem Wochenende am Gipfeltreffen der sieben führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7) in Hiroshima teilnehmen. Das bestätigte der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, am Freitagabend im ukrainischen Fernsehen. Selenskyj wolle sich in Hiroshima unter anderem mit US-Präsident Joe Biden treffen. In erster Linie wolle der ukrainische Präsident mit seinem amerikanischen Kollegen über die von diesem verkündete Beteiligung der Vereinigten Staaten an der sogenannten Kampfjet-Koalition sprechen.

Biden hatte die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten bei den Beratungen am Freitag informiert, dass die Vereinigten Staaten die Ausbildung ukrainischer Piloten an Kampfflugzeugen der vierten Generation, einschließlich der F-16, unterstützen werden, wie ein ranghoher US-Beamter mitteilte. Bisher unterstützen Großbritannien, die Niederlande, Belgien und Dänemark diese Kampfjet-Koalition. Auch Frankreich wird dazugerechnet, obwohl das Land keine F-16-Jets besitzt.

F-16 Kampfjet im Gegenlicht

F-16 Kampfjets könnten bald auch in der Ukraine eingesetzt werden

Weitere Militärhilfen aus den USA

US-Präsident Joe Biden wird während seines Aufenthalts in Hiroshima, wo er am G7-Gipfel teilnimmt, ein Militärhilfepaket in Höhe von 375 Millionen US-Dollar für die Ukraine ankündigen, so ein US-Beamter. Das Paket umfasse Artillerie, Munition und HIMARS-Raketenwerfer.

Mariupol wieder Angriffsziel 

Der Flughafen der von russischen Truppen besetzten Hafenstadt Mariupol im Südosten der Ukraine wurde am Freitagabend von einer Serie von Explosionen erschüttert. Das berichtete die russische Staatsagentur Tass unter Berufung auf die örtlichen Behörden. In sozialen Netzwerken kursierten Videoaufnahmen von Explosionen, deren Grund und Auswirkungen zunächst nicht bekannt waren. Weder das russische noch das ukrainische Militär äußerten sich zu dem Zwischenfall.

Russische Truppen hatten die Hafenstadt am Asowschen Meer im Vorjahr nach monatelangen schweren Kämpfen erobert. Dabei wurden große Teile der Stadt zerstört.

Kiew meldet Erfolge bei Bachmut

Umkämpftes Bachmut

Ukrainische Truppen haben nach eigener Darstellung bei Gegenangriffen im Kampf um die Stadt Bachmut Gelände gewonnen. “Der Feind setzt seine Sturmangriffe innerhalb der Stadt fort”, sagte der Sprecher der ukrainischen Heeresgruppe Ost, Serhij Tscherewatyj, im Staatsfernsehen. Die ukrainischen Einheiten dagegen setzten die russischen Truppen außerhalb der Stadt unter Druck und rückten dort weiter vor.

Das russische Militär verlegte nach Angaben der ukrainischen Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar mehrere Tausend Soldaten als Verstärkung nach Bachmut. “Der Feind kann nicht mit Qualität gewinnen, also versucht er es mit Quantität”, schrieb sie auf Facebook. “Die russischen Truppen greifen weiter unter hohen Verlusten an, die unsere Verluste unverhältnismäßig übersteigen.”

fab/wa (dpa, rtr, afp)

Dieser Artikel wird am Tag seines Erscheinens fortlaufend aktualisiert. Meldungen aus den Kampfgebieten lassen sich nicht unabhängig überprüfen.