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Ukraine aktuell: Selenskyj – US-Hilfen sind Investition in Demokratie

 

Das Wichtigste im Überblick:

  • Selenskyj hält bejubelte Rede im US-Kongress
  • Biden: Ukrainischer Kampf ist Teil von “etwas Größerem”
  • Strack-Zimmermann für Lieferung westlicher Panzer an Kiew
  • US-Senat bestätigt neue Botschafterin für Russland
  • Staatsduma in Moskau beschließt härtere Strafen für “Saboteure”

 

“Trotz aller Widrigkeiten und Untergangsszenarien ist die Ukraine nicht gefallen. Die Ukraine ist gesund und munter”, sagte Wolodomyr Selenskyj vor den beiden Parlamentskammern des US-Kongresses mit Blick auf Russlands Einmarsch in seinem Land. “Die russische Tyrannei hat die Kontrolle über uns verloren”, so der 44-Jährige weiter. Die Ukrainer hätten keine Angst – und niemand auf der Welt sollte sie haben. Die Ukraine werde niemals kapitulieren. Mit Blick auf die bewilligten US-Hilfen in Milliardenhöhe zur Unterstützung des Landes im Kampf gegen die russische Invasion sagte er: “Ihre Gelder sind kein Almosen.” – “Es ist eine Investition in die globale Sicherheit und die Demokratie.”

Demonstrativer Schulterschluss - Selenskyj und Biden vor dem Weißen Haus

Demonstrativer Schulterschluss – Selenskyj und Biden vor dem Weißen Haus

Vor seiner Ansprache im Kongress war Selenskyj von US-Präsident Joe Biden empfangen worden. Dabei sicherte Biden dem ukrainischen Staatschef die dauerhafte Unterstützung der USA und des Westens zu. “Sie werden niemals alleine dastehen”, sagte Biden bei einer gemeinsamen Pressekonferenz im Weißen Haus. Den Freiheitskampf der Ukraine gegen Russland nannte er Teil eines umfassenderen Konflikts. “Der Kampf der Ukraine ist Teil von etwas viel Größerem. Das amerikanische Volk weiß, dass die Welt sicherlich mit schlimmeren Folgen konfrontiert wäre, wenn wir angesichts solch unverhohlener Angriffe auf Freiheit und Demokratie und die Grundprinzipien der Souveränität und territorialen Integrität tatenlos zusehen würden.”

FDP-Politikerin Strack-Zimmerman für Panzerlieferungen

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat sich erneut für die Lieferung westlicher Kampfpanzer an die Ukraine ausgesprochen. “Wir müssen strategisch endlich vor die Welle kommen und nicht immer nur dann reagieren, wenn die Situation sich verschlechtert”, sagt die FDP-Politikerin dem Nachrichtenportal t-online.

FDP-Verteidigungspolitikerin Strack-Zimmermann

FDP-Verteidigungspolitikerin Strack-Zimmermann: Westliche Panzer für die Ukraine dringend erforderlich

“Deutschland muss endlich den Schützenpanzer Marder und am besten gemeinsam mit den europäischen Partnern den Leopard 2 liefern.” Angesichts der neuen Drohungen Wladimir Putins und der dramatischen Situation in der Ukraine begrüße sie, dass die USA “Patriots” liefern wollten. Die Aufgabe Deutschlands sei es, “genügend Munition für die vorhandenen Waffensysteme” zu liefern. Die Ukraine brauche aber auch endlich weitere westliche Panzer.

Ukrainischer Panzer bei Cherson

Die Ukraine würde ihren Panzerfuhrpark gerne mit westlichem Gerät aufstocken

US-Senat bestätigt neue Botschafterin für Russland

Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hat der US-Senat mit großer Mehrheit die neue Botschafterin in Moskau bestätigt. Das Amt wird künftig von der Diplomatin Lynne Tracy bekleidet werden. Tracy war bisher US-Botschafterin in Armenien. Zuvor war sie laut Weißem Haus leitende Beraterin für Russland im Büro für europäische und eurasische Angelegenheiten des US-Außenministeriums und von 2014 bis 2017 stellvertretende Botschafterin in Moskau.

Die US-Diplomatin Lynne Tracy gilt als ausgewiesene Russlandexpertin

Die US-Diplomatin Lynne Tracy gilt als ausgewiesene Russlandexpertin

Die US-Botschaft steht seit Beginn des russischen Angriffskrieges unter großem Druck und ist personell stark ausgedünnt, da die USA und Russland in den vergangenen Monaten wiederholt gegenseitig Diplomaten ausgewiesen hatten.

Ukrainische Getreideernte auf langjährigen Tiefststand

Die Getreideernte der Ukraine ist nach Einschätzung des Landwirtschaftsministeriums in Kiew in diesem Jahr eingebrochen. Die Getreideproduktion dürfte auf 22 bis 23 Millionen Tonnen von 41,9 Millionen Tonnen 2021 gefallen sein, sagte Minister Mykola Solski. Grund sei die Verringerung der Anbaufläche nach der russischen Invasion durch Zerstörung. Im September hatte das Ministerium noch 25 bis 27 Millionen Tonnen vorhergesagt. Grund sei auch ein Mangel an Treibstoffen und Geldern bei den Landwirten. Die Qualität des Getreides dürfte auch schlechter ausfallen.

Leben in kalten und dunklen Kellern, für sehr viel Ukrainer bitterer Alltag

Leben in kalten und dunklen Kellern, für sehr viel Ukrainer bitterer Alltag

Duma beschließt härtere Strafen für “Saboteure”

Das russische Unterhaus hat härtere Strafen gegen “Saboteure” beschlossen. Ein entsprechendes Gesetz sei von den Abgeordneten verabschiedet worden, teilte die Duma in Moskau mit. Das Gesetz sieht bis zu lebenslange Haftstrafen für einheimische und ausländische “Saboteure” vor. Das neue Gesetz muss nun noch vom Oberhaus beschlossen und von Präsident Wladimir Putin unterzeichnet werden. In den vergangenen Monaten gab es eine Reihe von Zwischenfällen, darunter Explosionen auf wichtigen Militärstützpunkten und an Infrastruktur-Einrichtungen, für die Moskau die Ukraine verantwortlich machte.

qu/wa (dpa, rtr, afp)

Dieser Artikel wird am Tag seines Erscheinens fortlaufend aktualisiert. Meldungen aus den Kampfgebieten lassen sich nicht unabhängig überprüfen.