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Ukraine aktuell: Selenskyj dankt Soldaten für ihren Einsatz

Das Wichtigste in Kürze:

  • Selenskyj dankt den ukrainischen Soldaten für ihren Einsatz
  • Außenminister der EU beraten über Militärhilfe für Ukraine
  • Munitionslieferungen laufen offenbar nur stockend
  • Frankreich sagt Lieferung von Schiffen und Schienen zu

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seinen Soldaten für ihren Einsatz und Kampfeswillen seit Beginn des russischen Angriffskriegs gedankt. In seiner allabendlichen Videoansprache zählte er am Sonntag eine Reihe von Einheiten auf, die sich in den Kämpfen vergangener Tage und Wochen besonders hervorgetan hatten. 

“Danke für Ihre Widerstandsfähigkeit, für die Verteidigung Ihrer Stellungen und damit für den Schutz der Ukraine”, sagte Selenskyj. “Es ist wichtig, dies in jeder Stadt, in jedem Dorf zu verstehen, überall dort, wo es jetzt mehr oder weniger ruhig ist.” 

Die Menschen sollten überall dort, “wo heute nur ein ruhiger, sonniger Frühlingstag war”, die Opfer der Frontkämpfer verstehen. “Jeder Tag dieser Ruhe in den rückwärtigen Gebieten wird von unseren Soldaten in erbitterten Kämpfen an der Front gewonnen, in täglichen Kämpfen”, sagte der Präsident. Er forderte die Bevölkerung auf, die Soldaten “immer wenn sie es brauchen” zu unterstützen. 

EU-Außenminister beraten über Militärhilfe

Die Außenminister der EU-Staaten beraten an diesem Montag in Luxemburg über die anhaltenden Bemühungen der Europäischen Union, der Ukraine einen Sieg über die russischen Angreifer zu ermöglichen. Im Mittelpunkt der Gespräche stehen die militärische Unterstützung und weitere Sanktionen gegen Russland.

Überschattet werden die Beratungen der Minister von einem EU-internen Streit über den gemeinsamen Einkauf von Munition für die Ukraine. Frankreich besteht nach Angaben von Diplomaten darauf, dass nur dann gemeinsam Munition mit EU-Geld beschafft werden sollte, wenn alle Bestandteile aus der Europäischen Union stammen. Das Land will damit erreichen, dass die EU dem französischen Ziel einer “strategischen Autonomie” näher kommt und die Abhängigkeit von anderen Weltregionen reduziert.

Munitionslieferungen laufen nur stockend

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hatte an dem Munitionsstreit in der EU vergangenen Woche scharfe Kritik geübt. Er schrieb auf Twitter: “Die Unfähigkeit der EU, ihren eigenen Beschluss über die gemeinsame Beschaffung von Munition für die Ukraine umzusetzen, ist frustrierend.” Für die Ukraine würden “die Kosten der Untätigkeit in Menschenleben gemessen”.

Munitionslieferung an der ukrainischen Front im Oblast Donezk (22.04.2023)

Munitionslieferung an der ukrainischen Front im Oblast Donezk (am Samstag)

Kuleba bezog sich mit dem Tweet konkret darauf, dass die Europäische Union im vergangenen Monat beschlossen hatte, der Ukraine innerhalb von zwölf Monaten eine Million neue Artilleriegeschosse für den Kampf gegen Russland zu liefern. Sie sollen Engpässe der ukrainischen Streitkräfte verhindern und sie in die Lage versetzen, neue Offensiven gegen die Angreifer aus Russland starten zu können.

Nach Recherchen der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” sind die EU-Staaten tatsächlich noch weit von ihrem Ziel entfernt, dem Land eine Million Schuss für schwere Artillerie zu liefern. Das Blatt beruft sich auf eine vertrauliche Aufstellung des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EAD). 

Demnach legten die EU-Mitgliedsländer dem EAD bis Freitag Rechnungen für 1080 Raketen sowie 41.000 Granaten vor. Während die Raketen nahezu vollständig an Kiew geliefert wurden, waren 28.000 der zugesagten Granaten noch nicht im Land, wie die “FAZ” weiter berichtete.

Frankreich will Schiffe und Schienen liefern

Starken Willen zeigt Frankreich, sich in der Ukraine zu engagieren, unter anderem in Sachen Wiederaufbauhilfe. Sein Land werde Lotsenschiffe bereitstellen, um den Getreidetransport aus ukrainischen Häfen zu unterstützen, kündigte Verkehrsminister Clément Beaune am Sonntag an. Zudem werde Frankreich weitere Schulbusse spenden.

Mit der Lieferung von 20.000 Tonnen Eisenbahnschienen solle außerdem der Wiederaufbau des Schienenverkehrs unterstützt werden. Nach Einschätzung des französischen Umweltministeriums werden für den Wiederaufbau der Verkehrsinfrastruktur in der Ukraine insgesamt 83 Milliarden Euro benötigt.

djo/AR (afp, dpa)