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Ukraine aktuell: Rakete trifft Wohnviertel in Slowjansk

 

Das Wichtigste in Kürze

  • Mindestens acht Tote nach Raketeneinschlag in ein Wohnhaus
  • Selenskyj spricht von Mord und Terror
  • Putin setzt Gesetz zur leichteren Einberufung in Kraft
  • Finnland baut Grenzzaun zu Russland

 

Beim Einschlag einer russischen Rakete in ein Wohnviertel der Stadt Slowjansk im Osten der Ukraine sind nach offiziellen Angaben mindestens acht Menschen getötet worden. Zudem gebe es mehr als 20 Verwundete, heißt es. Unter den Opfern seien auch Kinder. Die Rettungsarbeiten seien noch nicht abgeschlossen, die Zahl der Todesopfer liege möglicherweise auch höher.

Helfer tragen ein Kind aus dem Trümmern des bombardierten Wohnhauses

Helfer tragen ein Kind aus dem Trümmern des bombardierten Wohnhauses

Im Gebiet Donezk toben mehr als ein Jahr nach dem russischen Überfall auf das Nachbarland die heftigsten Kämpfe. Besonders schwer sind die Gefechte derzeit in der Stadt Bachmut, südöstlich von Slowjansk. Seit Monaten versuchen die russischen Truppen in äußerst verlustreichen Kämpfen, die Stadt mit ihren einst 70.000 Einwohnern einzunehmen. Heute leben dort nur noch wenige Tausend Menschen.

Selenskyj: “Keine Stunde ohne Terror”

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Angehörigen der getöteten Zivilisten in Slowjansk sein Beileid ausgesprochen. In dieser Woche habe es “keine einzige Stunde ohne russische Morde und Terror” gegeben, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Er dankte allen ukrainischen Soldaten, die das Land verteidigten.

Russische Wehrpflichtige können sich kaum noch einer Einberufung entziehen

Russlands Präsident Wladimir Putin hat ein Gesetz zur einfacheren Mobilisierung russischer Bürger unterzeichnet. Die Vorlage war erst am Mittwoch vom Parlament verabschiedet worden. Ab sofort können Reservisten ihren Einberufungsbescheid auch über ein staatliches Online-Portal erhalten. Selbst die Zustellung an eine andere Person ist gültig. Bislang mussten die Bescheide persönlich angenommen werden.

Ein junger Wehrpflichtiger der russischen Armee steht vor dem Eingang eines Einberufungsbüros in Simferopol

Ein junger Wehrpflichtiger der russischen Armee steht vor dem Eingang eines Einberufungsbüros in Simferopol

Die von Putin im September 2022 angeordnete Mobilisierung von 300.000 Reservisten war schleppend verlaufen. Zehntausende Russen waren ins Ausland geflohen. Staatsbürger, die zum Dienst an der Waffe aufgerufen sind, können nun von der Polizei gesucht werden. Das neue Gesetz verpflichtet auch Finanzämter, Universitäten und andere öffentliche Einrichtungen, Hinweise auf Wehrpflichtige zu liefern.

Finnland baut Grenzzaun zu Russland

Weniger als zwei Wochen nach seinem Beitritt zur NATO hat Finnland mit dem Bau eines drei Meter hohen Grenzzauns zu Russland begonnen. Die Kosten werden auf 380 Millionen Euro geschätzt. Der Zaun solle keine Invasion stoppen, sagte der zuständige Projektleiter. Vielmehr sollte die insgesamt 1300 Kilometer lange Grenze dort abgesichert werden, wo am ehesten Migranten erwartet würden.

Nahe der finnischen Stadt Imatra hebt ein Bagger in verschneiter Landschaft die Fundamente für einen Grenzzaun aus

Nahe der finnischen Stadt Imatra haben die Arbeiten an dem Grenzzaun schon begonnen

Finnland befürchtet, dass die Regierung in Moskau eine große Zahl von ihnen nach Finnland weiterleiten könnte. – Das nordische Land ist unter dem Eindruck des russischen Überfalls auf die Ukraine in die NATO eingetreten.

Biden: Ermittlungen zu Geheimdienstskandal bald abgeschlossen

Der Skandal um Geheimdokumente über den Ukrainekrieg soll nach dem Willen von US-Präsident Joe Biden bald aufgeklärt sein. Er habe seine Regierung angewiesen herauszufinden, warum der mutmaßliche Geheimnisverräter überhaupt Zugang zu den Informationen hatte, sagte Biden am Rande seines Irland-Besuchs. Außerdem solle das ganze Ausmaß des Vorfalls ausgiebig untersucht werden.

Der Verdächtige Jack T. sitzt mit roter Sporthose in Dighton, Massachusetts, in der offenen Tür eines Gefangenentransporters umgeben von bewaffneten Sicherheitsleuten

Der Verdächtige Jack T. bei seiner Festnahme in Dighton, Massachusetts

Dem mutmaßlichen Urheber eines der größten US-Geheimdienstskandale drohen mehrere Jahre Haft. Der 21 Jahre alte Militärbeschäftigte Jack T. war am Freitag in Boston im Bundesstaat Massachusetts erstmals einem Richter vorgeführt worden. Dem IT-Spezialisten der Nationalgarde werden unbefugte Entfernung, Aufbewahrung und Übermittlung von Verschlusssachen und nationalen Verteidigungsinformationen zur Last gelegt.

rb/ack (AFP, AP, dpa, Reuters)

Dieser Artikel wird am Tag seines Erscheinens fortlaufend aktualisiert. Meldungen aus den Kampfgebieten lassen sich nicht unabhängig überprüfen.