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Ukraine aktuell: Neue russische Angriffswelle mit Kamikaze-Drohnen

Das Wichtigste in Kürze:

  • Ukraine aktuell: Neue russische Angriffswelle mit Kamikaze-Drohnen
  • Ukrainischer Botschafter fordert mehr Unterstützung vom Westen
  • Selenskyj appelliert an Menschlichkeit der Ukrainer
  • Kreml nennt Bedingungen für Friedensplan

Russische Militärs haben nach ukrainischen Angaben am Mittwochabend eine neue Angriffswelle mit sogenannten Kamikaze-Drohnen gegen die Ukraine gestartet. Die Drohnen seien gegen verschiedene Ziele im Süden und Osten des Landes gerichtet, teilte die Befehlsstelle der ukrainischen Luftabwehr Süd auf Facebook mit. In der Region Dnipro seien fünf Drohnen abgeschossen worden.

Ukraine: Neue Angriffe auf Cherson

Der Einflug von Drohnen in mehreren Gruppen wurde auch aus der Region Donezk, Saporischschja und Charkiw gemeldet. Beobachter berichteten zudem Flüge in Richtung Odessa. Laut Angaben der Agentur Unian wurden zahlreiche unbemannte Fluggeräte abgeschossen. Zuletzt hatte das russische Militär bei seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine sogenannte Kamikaze-Drohnen aus iranischer Produktion gegen die energetische Infrastruktur der Ukraine eingesetzt. Dabei wurde die Wasser- und Stromversorgung landesweit stark beschädigt.

Ukrainischer Botschafter fordert mehr Unterstützung vom Westen

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hat Forderungen seines Landes nach weiterer Unterstützung im Krieg gegen Russland bekräftigt. “Der Frieden fällt nicht vom Himmel. Er muss erkämpft werden. Und das machen wir Ukrainer stellvertretend für alle Europäer”, sagte Makeiev den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Ukrainer wünschten sich “mehr Mut und Entschlossenheit von unseren Alliierten und Partnern”.

Oleksii Makeiev, ukraninischer Botschafter in Deutschland, sitzt auf einem Sessel vor einer ukrainischen Flagge

Oleksii Makeiev ist seit Oktober Botschafter der Ukraine in Deutschland

Als Ziele für das Jahr 2023 nannte Makeiev die “komplette Befreiung unseres Landes von russischen Okkupanten, die Wiederherstellung der Souveränität und der territorialen Integrität der Ukraine, die Rückkehr unserer Landsleute nach Hause, der Wiederaufbau unseres Landes und weitere Fortschritte bei der Integration in EU und NATO”. 

Der Botschafter bekräftigte zudem seine Forderung nach weiteren Waffenlieferungen. Angesichts der russischen Raketenangriffe auf die zivile Infrastruktur und des Artilleriebeschusses ukrainischer Städte müsse diese Hilfe “in den nächsten Monaten intensiviert und verstärkt werden, damit noch mehr Zivilisten in der Ukraine gerettet werden”, so Makeiev. Die Ukraine benötige außerdem Hilfe bei der Reparatur der zerstörten Infrastruktur und dem Wiederaufbau des Landes, der schon jetzt beginne.

Selenskyj appelliert an Menschlichkeit der Ukrainer

In einer ungewöhnlich unpolitischen Videobotschaft hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an die Menschlichkeit und Gefühle seiner Landsleute appelliert. “Egal, was passiert und was euch beschäftigt, unterstützt euch gegenseitig, unbedingt”, bat Selenskyj am Mittwochabend in seiner täglichen Videoansprache. “Bitte nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Nächsten freundliche Worte zu sagen.” Er rief die Ukrainer auf, sich in Notlagen zu helfen und sich gegenseitig Wertschätzung und Zuneigung zu zeigen. “Wir haben unsere Menschlichkeit nicht verloren, obwohl wir schreckliche Monate durchgestanden haben. Und wir werden sie nicht verlieren, obwohl wir ein schwieriges Jahr vor uns haben”, sagte Selenskyj.

Kreml nennt Bedingungen für Friedensplan

Ein möglicher Friedensplan für die Ukraine muss aus Sicht des Kreml Russlands Annexion der vier Gebiete im Osten und Süden des Landes anerkennen. “Es kann keinen Friedensplan für die Ukraine geben, der nicht die heutigen Realitäten auf dem russischen Territorium berücksichtigt”, zitierte die russischen Nachrichtenagentur Interfax Kremlsprecher Dmitri Peskow. Er reagierte damit auf Zehn-Schritte-Plan des ukrainischen Präsidenten Selenskyj dessen Kernforderungen der Abzug russischer Truppen und Reparationszahlungen sind.

Der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats der Ukraine, Olexij Danilow, wies die Forderungen des Kremlsprechers umgehend zurück. Es gebe keine Realität, in der ‚neue Gebiete “im Verband der Russischen Föderation sind”, schrieb Danilow bei Twitter. “Die Realitäten der Russischen Föderation sind: Schande, Niederlage und ihr Zusammenbruch.”

ww/ack (dpa, AFP, rtr)