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Ukraine aktuell: Bereits 112 Milliarden Euro aus der NATO für die Ukraine

 

Das Wichtigste im Überblick:

  • Bereits 112 Milliarden Euro aus der NATO für die Ukraine
  • Britische Panzer sollen schon ab März an der Front kämpfen
  • Vereinte Nationen warnen vor einer weiteren Eskalation

 

Die NATO-Mitgliedstaaten haben bislang etwa 112 Milliarden Euro für die Ukraine mobilisiert. Dabei handele es sich um militärische, humanitäre und finanzielle Hilfen, sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Washington. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor fast einem Jahr unterstützten die insgesamt 30 Bündnispartner die Ukraine in beispielloser Weise.

Als größter Alliierter spielten die USA eine unverzichtbare Rolle, sagte Stoltenberg weiter. Aber die europäischen Verbündeten und Kanada hätten ihre Hilfen verstärkt und leisteten zusammen mittlerweile mehr als die Hälfte der gesamten Unterstützung. Dazu gehörten auch Panzer, moderne Flugabwehrsysteme und andere militärische Ausrüstung.

Stoltenberg rief die westliche Allianz zugleich auf, weitere Waffen zu liefern. “Leider sehen wir keine Anzeichen dafür, dass Russland sich auf Frieden vorbereitet. Im Gegenteil: Moskau bereitet sich auf neue militärische Offensiven vor. Deshalb müssen wir der Ukraine auch weiterhin die Waffen zur Verfügung stellen, die sie braucht, um Territorium zurückzuerobern und um als souveräne Nation zu überleben.” Ein russischer Sieg wäre ein Tragödie für die Ukraine, aber auch gefährlich für die NATO-Staaten.

“Britische Panzer schon im März im Einsatz”

Die britischen Kampfpanzer vom Typ Challenger 2 sollen bereits in wenigen Wochen im Krieg gegen Russland eingesetzt werden können. Das kündigte Premierminister Rishi Sunak bei einem gemeinsamen Besuch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf einem Trainingsgelände der Armee in der Grafschaft Dorset an. “Die ukrainischen Crews, die vergangene Woche eingetroffen sind, werden die Challenger-2-Panzer im kommenden Monat einsetzen, um die Souveränität der Ukraine zu verteidigen”, sagte Sunak.

Ein britischer Panzer vom Typ Challenger 2 im Wintermanöver

Ein britischer Panzer vom Typ Challenger 2 im Wintermanöver

Selenskyj war am Mittwoch überraschend zu einem Besuch in Großbritannien eingetroffen. Nach einem Frühstück mit Sunak im Regierungssitz Downing Street hielt er eine Rede vor dem Parlament und wurde von König Charles III. im Buckingham-Palast empfangen. Mit Nachdruck brachte Selenskyj die Bitte um westliche Kampfjets zum Ausdruck. Am Abend wurde er von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Paris empfangen. An diesem Donnerstag wird er als Gast bei einem EU-Gipfel in Brüssel erwartet.

Vereinte Nationen warnen vor einer weiteren Eskalation

Angesichts der Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine warnen die Vereinten Nationen vor einer weiteren Eskalation des Krieges. “Der große Zustrom von Waffen in jede Situation eines bewaffneten Konflikts verstärkt die Besorgnis über die Eskalation des Konflikts”, sagte die UN-Beauftragte für Abrüstungsfragen, Izumi Nakamitsu, vor dem UN-Sicherheitsrat in New York.

Zuvor hatte sie auch die Zusagen unter anderem von der deutschen Bundesregierung erwähnt, Kampfpanzer in die Ukraine zu schicken. Nakamitsu sprach dabei auch von Drohnenlieferungen aus dem Iran nach Russland und – indirekt – von dem Einsatz der privaten russischen Militärfirma Wagner in der Ukraine. Zudem müsse verhindert werden, dass schwere Kriegswaffen in falsche Hände kommen und so die Stabilität der gesamten Region auch nach Ende des Konflikts bedrohen.

Russland belegt weitere US-Amerikaner mit Einreiseverboten

Derweil hat Russland weitere Einreiseverbote gegen US-Amerikaner verhängt. Zu den 77 Betroffenen zählen unter anderen Gouverneure mehrerer US-Bundesstaaten. Es handele sich um eine Reaktion auf vergleichbare Strafmaßnahmen Washingtons gegen russische Staatsangehörige, heißt es aus dem Außenministerium in Moskau. Auf der so genannten Stopp-Liste Russlands stehen damit nun mehr als 1300 US-Bürger.

Wie viele andere Staaten haben auch die USA Sanktionen gegen Russland verhängt. Neben Einreiseverboten zählen dazu etwa auch weitreichende Wirtschaftsbeschränkungen. Moskau stellt diese Strafmaßnahmen immer wieder als Ausdruck einer angeblich anti-russischen Haltung westlicher Staaten dar.

rb/mak (AFP, AP, dpa, KNA, epd, Reuters)

Dieser Artikel wird am Tag seines Erscheinens fortlaufend aktualisiert. Meldungen aus Kampfgebieten lassen sich nicht unabhängig überprüfen.