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UBS soll Credit Suisse schlucken

Die Schweizer Großbank UBS soll den heimischen Konkurrenten Credit Suisse (CS) schlucken – über Details werde hinter den Kulissen fieberhaft verhandelt, heißt es. Voraussetzung seien milliardenschwere Staatsgarantien für die UBS. Komme es zu einer Übernahme, müssten aber wohl 10.000 Jobs gestrichen werden. Ziel sei eine Einigung noch vor Öffnung der Märkte am Montagmorgen, sagten mehrere mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

Die Lage der angeschlagenen CS hatte am Samstag auch die Regierung in Bern auf den Plan gerufen. Ihre sieben Mitglieder trafen zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen, wie die “Neue Züricher Zeitung” erfuhr. Später seien weitere Beamte und Experten hinzugestoßen.

Zähe Verhandlungen

Viele Punkte seien noch offen – etwa die Frage, was mit der Investmentbank der Credit Suisse passieren solle. Ein weiterer Knackpunkt sei der angedachte Personalabbau, berichteten Insider. “Die Situation bleibt im Fluss, aber bis Montag muss Klarheit herrschen”, schrieb ein Analyst.

Laut “Financial Times” sehen die Schweizerische Nationalbank und die Finanzaufsicht Finma eine Fusion mit der UBS als einzige Möglichkeit an, den Vertrauensverlust bei der Credit Suisse aufzuhalten. Die Bank ist das größte Geldhaus, das in den Strudel der kollabierten US-Kreditinstitute Silicon Valley Bank und Signature Bank geriet. Zuletzt musste die CS Notfallkredite der Schweizerischen Nationalbank von bis zu 50 Milliarden Franken, umgerechnet knapp 50,4 Milliarden Euro, in Anspruch nehmen. 

Schweizerische Nationalbank I Banknoten

Können Milliarden Schweizer Franken die Credit Suisse retten?

Bei einem Zusammenschluss entstünde ein europäischer Gigant: Die UBS beschäftigt mehr als 72.000 Mitarbeiter, die Credit Suisse über 50.000. Wegen der hohen Marktanteile im Heimmarkt stellt sich allerdings die Frage, ob die Wettbewerbsbehörden eine Fusion überhaupt durchwinken würden.

wa/ust (rtr, dpa)