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Tödliche Schüsse auf Geburtstagsparty in Alabama

Im US-Bundesstaat Alabama hat ein unbekannter Täter auf einer Party zum 16. Geburtstag das Feuer eröffnet und vier junge Menschen getötet. Mindestens 20 weitere wurden verletzt. Die Feier fand in einem Tanzstudio in der Ortschaft Dadeville nordöstlich der Hauptstadt Montgomery statt.

Die Behörden des Bundesstaats machten zunächst keine Angaben zum Tathergang. Auch ob bereits Tatverdächtige in Gewahrsam genommen wurden, blieb offen. Einem Bericht des lokalen Fernsehsenders WRBL zufolge ereignete sich die Tat gegen halb elf Uhr abends in der Nacht zum Sonntag. Neben dem Bezirksstaatsanwalt seien auch das FBI sowie das Büro für Alkohol, Tabak, Feuerwaffen und Sprengstoffe an den Untersuchungen beteiligt.

Alabamas Gouverneurin Kay Ivey schrieb auf Twitter, sie werde laufend über neue Erkenntnisse informiert. “An diesem Morgen trauere ich mit den Bewohnern von Dadeville und meinen Mitmenschen in Alabama. Gewaltverbrechen haben KEINEN Platz in unserem Staat”, schrieb die Republikanerin.

Waffengewalt nimmt immer drastischere Ausmaße an

In den USA nimmt die Waffengewalt immer weiter zu. Am selben Tag starben in Louisville, Kentucky zwei Menschen nach Schüssen in einem belebten Park. Ebenfalls in Louisville hatte erst am Montag ein Bankangestellter an seinem Arbeitsplatz sechs Kollegen getötet und neun verletzt. Bürgermeister Craig Greenberg sprach von einer “unsagbar tragischen Woche für unsere Stadt”.

Ende März hatte ein junger Mann seine frühere christliche Privatschule in Nashville, Tennessee betreten und dort drei Neunjährige sowie drei Angestellte getötet. In diesem Jahr verzeichnete die Organisation Gun Violence Archive bisher 146 sogenannte “Mass shootings”, bei denen jeweils mindestens vier Personen getötet wurden. Das ist der zweithöchste Wert der US-Geschichte – lediglich 2016 hatte es bis zu diesem Zeitpunkt mehr “Mass shootings” gegeben.

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Insbesondere in den Südstaaten sind die Waffengesetze nach wie vor sehr freizügig. Versuche, sie auf Staats- oder Bundesebene zu verschärfen, scheitern regelmäßig am Widerstand der Republikaner. In der Partei berufen sich viele auf das in der Verfassung verankerte Recht auf Waffenbesitz. Das sogenannte “Second Amendment”, also der zweite Verfassungszusatz, wurde 1791 an den ursprünglichen Text von 1787 angehängt. Befürworter schärferer Waffengesetze argumentieren, die Gründerväter hätten ihrerzeit keine Pump Guns oder halbautomatische Maschinengewehre im Sinn gehabt, die in vielen Bundesstaaten leicht erworben werden können.

ehl/pg (afp, ap, rtr)