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Steinmeier: Deutschland und Kanada brauchen sich dringend

Mit seinem Besuch in Kanada will Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Beziehungen zu Deutschland in politisch und wirtschaftlich schwierigen Zeiten stärken. Noch vor der Aufnahme der offiziellen politischen Gespräche in der Hauptstadt Ottawa wies der Bundespräsident darauf hin: “Die geopolitischen Veränderungen der jüngsten Zeit, der Krieg Russlands gegen die Ukraine, der Konflikt zwischen China und dem Westen, all das hat uns neu nachdenken lassen. Wenn wir zurückschauend sagen, wir wussten in der Vergangenheit, dass wir uns mögen, dann wissen wir jetzt, dass wir uns brauchen, dringender denn je.”

Aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Politik höre er, dass es den Ehrgeiz gebe, die bestehenden Verbindungen auszubauen, sagte Steinmeier, der von seiner Ehefrau Elke Büdenbender und einer Wirtschaftsdelegation begleitet wird. Auch Bundesbildungs- und -forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) nimmt an der viertägigen Reise teil.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender tragen sich ins Gästebuch ein

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender tragen sich ins Gästebuch ein

Steinmeier und seine Frau wurden nach ihrer Ankunft von Kanadas Generalgouverneurin Mary Simon in Rideau Hall in Ottawa empfangen. Nach einem Gespräch mit Premierminister Justin Trudeau diskutierten Steinmeier und der Regierungschef an der Universität von Ottawa mit Studentinnen und Studenten. Ein Thema: Künstliche Intelligenz KI. Der Bundespräsident wies darauf hin, er sehe keine Möglichkeit, KI wieder zurückzudrängen und zu verbieten. “Die KI ist in der Welt. Ein Teil der Entscheidungen ist damit gefallen. Sie wird genutzt werden”, sagte Steinmeier. In allen Ländern, auch in der Europäischen Union, werde nun “darum gerungen, wie man die Gefahren möglichst weitgehend einhegt”. 

Kanada ist mit fast zehn Millionen Quadratkilometern Fläche nach Russland das zweitgrößte Land der Welt und etwa 28-mal so groß wie Deutschland. Dort leben jedoch nur gut 39 Millionen Menschen – nicht einmal halb so viele wie in Deutschland.

Das Land verfügt über große natürliche Ressourcen wie Öl, Gas und Mineralien. Damit ist es als Handelspartner interessant, zumal Deutschland seine Abhängigkeiten von Russland und China abbauen will.

se/uh (dpa, ard)