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Serbien reagiert auf Unruhe im Kosovo

Serbiens Präsident Aleksandar Vucic habe “höchste Kampfbereitschaft” angeordnet, teilte Verteidigungsminister Milos Vucevic mit. Zuvor hatte bereits Generalstabschef Milan Mojsilovic erklärt, wegen der “komplizierten Lage” sei er von Vucic an die Grenze zum Kosovo entsandt worden.

Der Kosovo mit seiner mehrheitlich albanischen Bevölkerung hatte im Jahr 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt, wird aber bis heute von der Regierung in Belgrad als abtrünniges Gebiet betrachtet. Sie bestärkt die serbische Minderheit im Norden des Kosovo bei ihren Versuchen, sich der Autorität der kosovarischen Regierung in Pristina zu widersetzen. Vermittlungsbemühungen der Europäischen Union hatten kein greifbares Ergebnis.

Konflikt im Nord-Kosovo

Demonstration von Kosovo-Serben – mit einer riesigen serbischen Flagge in rot-blau-weiß (22. Dezember)

Im Norden des Kosovo gibt es seit Jahren Spannungen, die in jüngster Zeit wieder zunahmen. Die etwa 50.000 Serben dort erkennen die staatlichen Einrichtungen nicht an. Seit Wochen wird mit Straßensperren der Verkehr behindert. Internationale Besorgnis lösten auch nächtliche Schüsse auf Polizisten und ein Angriff auf Einsatzkräfte der EU-Mission Eulex mit einer Blendgranate aus.

Eskalation droht

Serbiens Regierungschefin Ana Brnabic warnte erst kürzlich vor einer Eskalation der Situation. Beide Länder stünden “wirklich am Rande bewaffneter Konflikte”, sagte sie. Für die Spannungen machte Brnabic die Führung in Pristina verantwortlich.

Der Westbalkan als geopolitischer Brennpunkt

Geopolitischer Brennpunkt: der Westbalkan

Zuletzt hatte die Europäische Union eine erbitterte Kontroverse um Autokennzeichen geschlichtet. Sowohl Serbien als auch der Kosovo streben einen EU-Beitritt an, der ohne die Beilegung der Streitigkeiten aber als ausgeschlossen gilt.

wa/pgr (afp, ap, rtr)