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Gefährlicher Smog in Thailand

Chiang Mai ist eine beliebte Touristenhochburg in Thailand, bekannt für ihre Tempel und Landschaften. Doch davon ist aktuell nicht mehr viel zu sehen – seit Wochen liegt toxischer Smog über der Region. Dieses Jahr sind die Feinstaubwerte extrem hoch, die Lage ist  dramatisch. Chiang Mai belegt mittlerweile Platz 2 der Städte mit der höchsten Luftverschmutzung der Welt. Seit Wochen rangierte Chiang Mai sogar immer wieder auf Platz 1. 

Smog ausgelöst durch Waldbrände und Brandrodungen

Brandrodungen und Waldbrände hatten den Smog ausgelöst. Bauern brennen jedes Jahr am Ende der Trockenzeit ihre Zuckerohr- und Reisfelder ab – nicht nur in Thailand, sondern auch in den Nachbarländern Myanmar, Laos und Kambodscha. Zwischen Januar und April kommt es daher häufig zu hohen Feinstaubwerten. Hinzu kamen in diesem Jahr noch Waldbrände. Da es nicht regnet und zumeist windstill ist, bleibt der Feinstaub in der Luft.

Ein Mann trägt ein weißes Hemd, eine schwarze Maske und einen schwarzen Hut. Er steht auf der Straße. Im Hintergrund sind Autos zu erkennen.

Die Menschen versuchen sich mit Masken vor dem Smog in Chiang Mai zu schützen

“Es ist eine Hölle aus Staub und Rauch”, so beschrieb es ein Reporter des Senders ThaiPBS in den Sozialen Medien als er ein Video einer Autofahrt durch die Provinz Chiang Rai zeigte.

Thailands Tourismusbranche befürchtet Einbrüche

Auf den Inseln weiter südlich wie auf Ko Samui oder Ko Chang ist die Luft dagegen recht gut. Doch im Norden befürchtet die Tourismusbranche einen deutlichen Einbruch durch den Smog. Der Tourismus hatte sich nach der Corona-Pandemie erst wieder erholt. Der Smog werde jedoch der Branche in Chiang Mai, Chiang Rai und anderen beliebten Orten der Region wahrscheinlich einen finanziellen Schaden von etwa zwei Milliarden Thai Baht (rund 50 Millionen Euro) zufügen, so der Gouverneur des thailändischen Fremdenverkehrsamtes TAT Yuthasak Supasorn.  

Sammelklage gegen Thailands Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha

Aber auch die Gesundheit leidet. Die Schadstoffbelastung erhöhe das Risiko für Lungenkrebs, Herzkrankheiten und Schlaganfälle und verkürzt die Lebenserwartung um vier bis fünf Jahre, erklärte Rangsarit Kanchanawanit von der medizinischen Fakultät der Universität Chiang Mai. 1700 Bürger aus Chiang Mai hatten deshalb eine Sammelklage eingereicht. Sie werfen Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha und zwei Behörden unter anderem vor, nicht genug gegen die Brandrodungen unternommen zu haben und die geltenden Richtlinien und Regeln nicht konsequent durchzusetzen.

nmm/pg (dpa, afp)