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Ermittler fassen “meistgesuchten” Menschenhändler im Sudan

Wie es in einer gemeinsamen Erklärung des Innenministeriums der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Interpol heißt, ist Habtemariam der Kopf eines kriminellen Netzwerks, das hunderte von ostafrikanischen Migranten entführt und betrogen hat, die nach Europa reisen wollten.

Gegen ihn lagen demnach zwei Ausschreibungen von Interpol vor – also Ersuchen um Festnahme oder vorläufige Festnahme mit dem Ziel der Auslieferung. “Wir haben eine der wichtigsten Routen des Menschenhandels nach Europa gestoppt, die tausende Migranten aus Eritrea, Somalia und dem Sudan über Libyen nach Europa führte”, erklärte VAE-Innenministeriumssprecher Said Abdullah al-Suwaidi.

Menschenhändler gelang Flucht aus dem Gefängnis

Habtemariam war 2020 in Äthiopien festgenommen worden, ein Jahr später aber aus dem Gefängnis entkommen. Der Erklärung von VAE-Innenministerium und Interpol zufolge wurde er dort später in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt. Stephen Kavanagh, Interpol-Exekutivdirektor für Polizeidienste, bestätigte, dass Habtemariam der “meistgesuchte” Straftäter in den Niederlanden, Äthiopien, aber auch in mehreren anderen Ländern sei.

Interpol zufolge ist Habtemariam bereits seit 2019 auf dem Radar der internationalen Polizeiorganisation. Er habe den Ruf, “besonders grausam und gewalttätig gegen Migranten vorzugehen”. Mit der Unterstützung von Interpol hätten die Emirate das kriminelle Netzwerks Habtemariams und dessen Geldflüsse untersucht. Dem Vertreter des VAE-Innenministeriums zufolge gelang es so, den mutmaßlichen Schleuser im Sudan ausfindig zu machen.

haz/cw (afp, rtr)